Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

Aufrufe unseres Blogs erfolgen automatisch mit Sicherheitsprotokoll "https". Am 18. Mai 2022 hatten wir unseren 600. Beitrag in den Blog gestellt!

Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Dienstag, 4. Juli 2017

Villon / im ehem. Greifenverlag (3) – Das Bürgerweibchen

Diese Folge aus Einleitung und vier Gedichten ist einem ehem. Verlag gewidmet,
dem Greifenverlag zu Rudolstadt und seinen Buchkünstlern,
anhand des historischen Romans "Villon, den ganz Paris gekannt"
von Autorin Johanna Hoffmann; illustriert von der Grafikerin Erika Müller-Pöhl

Illustration: Erika Müller-Pöhl, 1973 im Greifenverlag; zu Buchseite 189
– z. Z. sind keine weiteren Angaben verfügbar –  *)

Villon / im ehem. Greifenverlag
(3) – Das Bürgerweibchen
          (Canzone toscana)

Ernüchtert ist Villon: Ein Haus zu bauen,
das jene Frau versieht, die er begehrt,
bleibt Wunschbild. Wie des Körpers Süchte stillen?

Das brächte manche von den Bürgersfrauen,
die sonst sich nach Erfüllung fast verzehrt.
Warum Begierden zähmen, wenn sie schrillen?
Wär eine ihm zu Willen,
er nähm' das Lager, das sie ihm beschert,
verließe es erst wieder,
wenn sie gesungen alle Liebeslieder.

Gisèle war eines jener Bürgerweibchen,
das François ein breites Bette bot,
dann zögerte, sich vor ihm zu entkleiden.
"So ziehe es doch endlich aus, Dein Leibchen!"
Er steht entblößt vor ihr – sie wird ganz rot:
"An meinem Anblick tat kein Mann sich weiden.
Ich will nicht länger neiden,
will's auch einmal erleben, sapperlot!"
Er pellt sie aus – in Ruhe;
sie legt noch alles schön in ihre Truhe …

Wolfgang H. (elbwolf, Juni 2016; durchgesehen Juni '17)

*) Disclaimer
Der Blogger dieser insg. 5-teiligen Folge hat große Anstrengungen unternommen, den evtl. Rechteinhaber für die reproduzierten Illustrationen ausfindig zu machen, jedoch ohne Ergebnis. Er gibt hiermit seiner Überzeugung Ausdruck, dass es der Künstlerin lieber sein würde, dieser bescheidenen Ehrung auch ungefragt zuzustimmen, bliebe doch sonst nur die ungenannte Präsenz auf Wühltischen von Trödelmärkten.
Auf begründete Forderung hin würden die Abbildungen natürlich gelöscht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen