Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

Aufrufe unseres Blogs erfolgen automatisch mit Sicherheitsprotokoll "https". Am 18. Mai 2022 hatten wir unseren 600. Beitrag in den Blog gestellt!

Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Montag, 8. April 2024

Pferd vs. Traktor – Scherzgedicht

“Jagsttal mit Nebentälern und angrenzenden Gebieten …“
(Landschaftsschutzgebiet; Nähe Wallfahrts-Kapelle St. Wendel zum Stein;
Im dichten Laubwald wächst und blüht im Monat Mai überreich Bärlauch)
© Roman Eisele; via Wikimedia Commons ; CC BY-SA 4.0; Foto: 15.5.2022.

Pferd vs. Traktor

Das weiß ein jedes Bäuerlein:
sehr bald schon – ehe es zu spät –
muss Korn in Feldes Krume sein;
noch sind die Körner nicht gesät.
Man spannt kein Rösslein da mehr an,
denn längst ersetzt des Pferdes Kraft
der Traktor, mit dem unser Mann
die Arbeit per Mechanik schafft.

Der Bauer sagt nicht hotte-hüh;
er spornt das Pferd zu einem Ritt;
das galoppiert ganz ohne Müh‘
und braucht nicht einen Tropfen Sprit.
Zur Kutschfahrt wird noch angespannt,
Kutschieren geht nicht ohne Pferd –
welch Riesenfreude: Ritt durchs Land;
das ist doch einen Traktor wert!

Im Bilde oben macht man Pause
für eine Bio-Bärlauch-Jause.

© Luzie Rudde

Montag, 1. April 2024

Kalenderblatt 04v2024: Königsallee in Düsseldorf, Frühjahr 1914

Max Stern (Düsseldorf 1872-1943, beim „Pfingstangriff“ umgekommen);
„Die Königsallee“, Gemälde (oben beschnitten), ~1900-14;
farbige Abbildung in J.J.Webers Illust. Zeitung Bd. 130; gemeinfrei;
(Verbleib des Gemäldes - unbekannt; Zeitung ist im Besitz des Verfassers)

 

Frühlingsspaziergang – 1914/2024

Flanieren an der Frühlingsluft:
Gut angezogen sind die Leute;
Es trägt so eine schicke Kluft
Nicht jeder - und das gilt bis heute!

Die Oma unterm Sonnenschirm
Verschnauft und sitzt auf einer Banke
Ansonsten aber ist sie firm
Und sagt der Sonne leis‘ ihr “danke“.

Obgleich April seit Sonntag schon,
Ist etwas gänzlich ungeheuer –
Die Maut krächzt weiter voller Hohn:
Den Job schmeißt hin Herr Ändi Scheuer!

 



Kalenderblatt 042024 – Frühlingsspaziergang 1914
Lebensdaten siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Stern_(Maler)
Verse © Wolfgang Herrmann al. elbwolf

Montag, 25. März 2024

Vom Büchersammeln-3: Bücherlisten aus Text- und Bild-Infos

Liebe Lyrik-Liebhaber, die Sie auch Büchersammler sind!
In den ersten beiden Beiträgen dieser kleinen Reihe habe ich vom „Büchersammeln an sich“ und dem Platzbedarf bzw. dem Umfang einer eigenen Büchersammlung gesprochen.

Heute nun werden die Grundelemente informatorischer Arbeit an/mit Büchern behandelt: digital(isiert)e Bücherlisten aus Text und Bild.

Die platz- und zeitmäßigen Verhältnisse hier im Blog machen allerdings die Beschränkung auf ein illustratives Einzelbeispiel notwendig: ich habe mich für die Serie historische Kriminalromane aus der DDR-Zeit des Verlags Das Neue Berlin entschieden, dessen Schicksal übrigens in dem nebenstehenden Buch von Christoph Links (dort S. 205/6) dargestellt ist.

 Und selbstverständlich dürfen Sie sich Gedanken machen, warum die Serie mit dem Jahr 1989 „offenbar beendet“ war!

Historische Kriminalromane (Vlg. Das Neue Berlin, 1971-89)

Historische Kriminalromane im Format 10,5x17 cm;
Karton-Einbände von Klaus Ensikat.
Die (mit ø) gekennzeichneten 8 Titel fehlen in meinem privaten Buchbestand, die übrigen (mit v) gekennzeichneten sind vorhanden.
Die Fehltitel sind nachfolgend auch mit ihren Umschlag-Illustrationen gelistet:

Nr      Autor / Titel / Jahr der (Erst/Zweit-)Auflage
01 ø  Anzengruber, Ludwig: Unter schwerer Anklage. 1984
02 v
  Auerbach, Berthold: Die Geschichte des Diethelm v. Buchenberg. 1971
03 ø  Boßhart, Jakob: Der Grenzgänger. 1983
04 v
  Bourget, Charles-Joseph-Paul: André Cornélis. 1989
05 v
  Chester, George Randolph: Das Geld auf der Straße. 1983
06 v
  Chesterton, Gilbert Keith: Das unlösbare Problem. 1977
07 ø  Collins, William Wilkie: Der Mondstein. 1985
08 v
  Collins, William Wilkie: John Jagos Geist. 1984
09 v
  Deledda, Grazia: Der Efeu. 1988
10 v
  Dumas, Alexandre: Gabriel Lambert. 19872
11 v
  Ebenstein, Erich: Das Geheimnis vom Brintnerhof. 1987
12 v
  Elvestad, Sven: Das Geheimnis des Alten. 1989
13 ø Fontane, Theodor: Unterm Birnbaum. Ellernklipp. 1985
14 v
  Gaboriau, Émile: Akte 113. 1989
15 v
  Gaboriau, Èmile: Der Fall Lerouge.19802
16 v
  Gaboriau, Émile: Monsieur Lecoq. 1982
17 v
  Glauser, Friedrich: Wachtmeister Studer. 1988
18 ø  Goetz, Kurt: Die Tote von Beverly Hills. 1975
19 v
  Gorki, Maxim: Pawel, der arme Teufel. 1977
20 ø  Heyse, Paul: Andrea Delfin. Fräulein Johanne. 1988
21 v
  Hornung, E. W.: Raffles als Richter.1979
22 ø  Huch, Ricarda: Der Fall Deruga. /z. Z. kein Online-Angebot!/
23 v
  Hume, Fergus W.: Das Geheimnis des Fiakers. 1984
24 v
  Leroux, Gaston: Das Geheimnis des Gelben Zimmers. 1978
25 v
  Lindau, Paul: Der Prozeß Graef. 1985
26 v
  Mark Twain: Wilson, der Spinner. 1986
27 v
  Meinhold, Wilh.: Maria Schweidler, die Bernsteinhexe. 1984
28 v
  Mérimée, Prosper: COLOMBA. 19872
29 v
  Serner, Walter: Die Tigerin. 1985
30 v
  Sudermann, Hermann: Die Reise nach Tilsit. 1988
31 ø  Theden, Dietrich: Menschenhasser. 1985
32 v
  Tschechow, Anton: Ein Drama auf der Jagd. 1987
33 v
  Zangwill, Israel: Das große Geheimnis der Bow Street. 1985
34 v
  Zola, Émile: Thérèse Raquin. 1983


Bucheinbände meiner derzeitigen Fehlbände № 01, 03, 07, 13, 18, 20, 22, 31.

Die Krimis sind als Genre noch nicht alt –
Doch sind inzwischen sie geadelt!
Wer sie mit links abtut, der merkt sehr bald,
Dass man die guten lobt, nicht tadelt.
Und hebt sie einer gar bis in den Himmel,
So hat er eben einen Krimi-Fimmel!

elbwolf (W.H.)
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Der nächste Beitrag bringt Vorschläge zur Thematisierung von Titellisten.

Samstag, 16. März 2024

Der Schwan

"Idylle sur le Lac d'Amour" Maurice Dubois
Quelle:
Maurice Dubois, Les Peintres du XXème siècle (1926)
Fotograf unbekannt; Foto vom 25.07.2020; via Wikimedia Commons:

Liz.: CC BY-SA 4.0

 

Der Schwan

Er wollte sich so gern vermählen.
Der Frühling kam und auch die Lust,
Doch fand er keine Herzensdame,
Er seufzte tief aus Schwanenbrust.

Doch endlich sah er eine Schöne.
Sie war sehr stattlich anzusehn.
Die war die Seine, keine Frage,
Er würde nicht im Schatten stehn.

Er folgte täglich ihren Spuren,
Ganz gleich, wohin sie sich begab,
Nur leider zog sie unbeeindruckt
Den See hinauf und auch hinab.

Der Schwan litt große Liebesqualen,
Er fraß nicht mehr und ließ sich gehn,
Ein Trauerschwan war er geworden.
Das Elend konnte jeder sehn.

Es kam der Herbst mit kühlen Tagen
Er folgt‘ noch immer ihrer Spur.
Doch eines Morgens war die Schöne
Verschwunden. Nein, wo war sie nur?

Ein alter Schwan nahm ihn beiseite,
Nahm ihn zur Brust und machte klar,
Dass seine heißgeliebte Schwänin
Ein rosarotes Tretboot war.

© A. Weinhart

Freitag, 8. März 2024

Frühling – mit Blaumeise

 

Foto: Arnstein Rønning: Blaumeise im Nest (22.05.2010; Larvik, Norwegen)
via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY-SA 3.0

Frühling in heutiger Zeit

Der Frühling beginnt stets im Märzen,
das Lüftchen weht linder und lauer,
zwar aufgelegt ist man zum Scherzen –
doch arbeiten muss nun der Bauer.

Die Blumen, ob Tulpen, Narzissen –
sie wagen sich mutig hervor,
die Frühlingsnatur lässt sie wissen:
der Frühling steht wieder vorm Tor.

Die Meisen, sie bauen sich Nester –
bereiten sich vor auf die Brut,
dazwischen im Vogelorchester
da piepsen sie lautstark um Mut.

Wie wär's, wenn wir mit ihnen stimmen
und sängen dem Frühling ein Lied?
Wer kann, soll auch Berge erklimmen;
wer nicht ... trällert eben hinied′.

© Luzie Rudde

Freitag, 1. März 2024

Kalenderblatt 03v2024: Winter ade!

Abraham Neumann (Galizien 1873 – Krakau 1942, umgekommen):
„Winterlandschaft“, ausgestellt a. d. Münchner Sezession 1908;
farbige Abbildung in J.J.Webers Illust. Zeitung Bd. 130; gemeinfrei.
(Verbleib des Gemäldes - unbekannt; Zeitung ist im Besitz des Verfassers)

 

 Winter ade!

Vom Eise befreit
war′n damals die Bäche –
vor einem Jahrhundert,
zu Frühlingsbeginn.

Und heut sind sie frei
das ganze Jahr über –
hat Gretels Bemühen
denn gar nichts bewirkt?

Vielleicht bleibt es mild ...
womöglich wird′s rauer;
vielleicht kommt ein Regen,
der alles macht nass?

Prognose, die baut
auf einfacher Formel:
es ändert sich′s Wetter –
sonst bleibt es, wie′s ist.

 

 


Kalenderblatt 03/2024 – Winterlandschaften
Verse © Wolfgang Herrmann al. Elbwolf

Donnerstag, 22. Februar 2024

Bernsteinaugen

 

′Lex′ in Erwartung seines Herrchens.
Foto: Peter Trimming (British Wildlife Centre, Newchapel, England):
Aufnahme vom 16.04.2011; via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY-SA 4.0.


 

Bernsteinaugen

Du schaust mich an mit deinen Bernsteinaugen.
Ganz unverwandt streift mich dein träger Blick.
Du wirst mich meiner Sinne noch berauben.
Nimmst mir die Ruhe und schaust nie zurück.

Du bist Verführung. Unter meinen Händen
Wölbt sich dein Kopf, ich spür das zarte Fell.
Du willst bedingt nur deine Liebe spenden,
Du bist autark und bist es prinzipiell.

Wie soll ich leben zwischen den Gefühlen?
Du schenkst dich niemals; nein, du bleibst nur du.
Du willst mit mir wie mit dem Mäuschen spielen.
Voll Trauer lächle ich und schau Dir zu.

Ich kann dich nicht in meinen Armen halten,
Du fauchst und kratzt, willst wutentbrannt nur gehn.        
Doch meine Leidenschaft wird nie erkalten.
Du kommst zurück, gewiss, heut Nacht um zehn.

© A. Weinhart

Samstag, 17. Februar 2024

Regen und Traufe

“Familie im Starkregen“ – engl. Sammlung von Lithographien.
Foto: Welcome Library, London. Eingestellt: 5.11.2014. Liz.: CC BY 4.0



Aus dem Regen nicht noch in die Traufe

Ein dunkel-schwarzes Regenband
Zieht über unser deutsches Land,
Und das fast immer her von Westen
In den recht staubig-trocknen Osten,
Lässt hier das Volk von Wasserresten,
Die trotzdem durchkommen, noch kosten.
Dabei versprach die Erste Hand
Ein Blühen doch dem ganzen Land.

Nun ist die Welt auch sonst nicht heil
Und manche Sachen sind nicht feil:
Ihr Absatz müsste sich schon lohnen.
Ich lasse euch nicht länger raten:
Noch meint man aber nicht Kanonen,
Man meint vorerst einmal Granaten!
Kanonen wären auch recht geil –
Sie werden später uns zuteil!

Wünscht lieber euch ein hellres Licht –
So etwas hat ′ne Ampel nicht!
Man macht zwar Dampf auch mit Traktoren,
Eventuell mit Trillerpfeifen
Doch sind für andres wir geboren
Und nicht, um Bürger anzugreifen.
Der Bürger ist dies Jahr erpicht
Und setzt sein Kreuz auf lange Sicht!

© elbwolf

Freitag, 9. Februar 2024

Elfenkrokusse

Elfenkrokus (Crocus tommasinianus); Standort: 53°33‘ N, 9°58‘ E;
Foto: L.B.Tettenboom, 9.2.2008); via Wikimedia; Liz.: CC BY-SA 3.0;
(durch Versamung ist dieser Krokus im der Lage, große Kolonien zu bilden)


Elfenkrokusse

Es gibt die Krokusse in vielen Arten,
in weiß, in violett, in gelb und blau;
sie wachsen wild, doch auch in deinem Garten –
in der Natur halt einmal Rundumschau!
Den Krokus lieben Bienen wie auch Hummeln:
du musst nur leise sein – und hörst sie brummeln.

© Luzie Rudde